Kunsträume Thomas und Rotraut Knodel
Kunsträume Thomas und Rotraut Knodel   

Das Lied zur Landesgartenschau in Bad Dürrenberg wurde bei der Serenade im Posthof in Illingen im Juli 2024 vom Evangelischen Kirchenchor und Thomas und Rotraut Knodel gesungen. 

 

https://magentacloud.de/s/BXXmn6itraxWD8HDas Lied zur Landesgartenschau in Bad Dürrenberg

Willkommen bei Thomas und Rotraut Knodel

Gedichte von Thomas Knodel

 

 

 

 

Zugefallen

 

Was mir heute alles zugefallen ist:

 

Ein freundliches Wort

Eine nette und unerwartete Begegnung

Ein Duft von frisch gebrühtem Kaffee

Ein überraschendes Kompliment

Zur richtigen Zeit ein Dach über dem Kopf

Ein Vogelgezwitscher trotz Dauerregen

Eine Lücke beim Blick in den Kalender

Ein guter Grund für eine Ausrede

Ein Buch, das ich schon lange vermisst habe

Eine prima Idee für ein neues Gedicht

 

So ein Zufall

 

Thomas Knodel 

Die Gedanken sind bunt

 

Die Gedanken sind bunt,

sie duften nach Leben.

Ich liebe die Farben,

das Denken und Weben.

Die Freiheit und Lachen,

kann Vielfalt entfachen.

Ich mache es kund:

Die Gedanken sind bunt.

 

Die Gedanken sind bunt,

sie schätzen Kulturen.

Sie achten die Würde,

die sie selbst erfuhren.

Respekt, Toleranzen,

die will ich gern pflanzen.

Ich mache es kund:

Die Gedanken sind bunt.

 

Die Gedanken sind bunt,

und frei will ich denken.

Gemeinschaft macht stark,

sie wird uns beschenken.

Denn für die Gedanken

brauch es keine Schranken.

Ich mache es kund:

Die Gedanken sind bunt.

 

Thomas Knodel

Was sind denn das für Gaben?

(Singbar auf die Melodie: Geh aus mein Herz und suche Freud…“

 

Was macht´s, dass mich in dieser Zeit

das Leben hin und wieder freut?

Was sind denn das für Gaben?

Die Tage sind oft trüb und grau,

und eigentlich weiß ich genau,

was wir für Zeiten haben.

 

Vielleicht ist es ein Augenblick,

die Blume in dem Gartenstück,

wenn Wolken luftig schweben. 

Ein gutes Wort, ein froher Blick

und heute mal kein Missgeschick,

das klingt doch fast wie Leben.

 

Vielleicht ist es der Blick hinaus,

ein off´nes Fenster in dem Haus,

in dem Gefühle wohnen.

Wenn Augen, Ohren, Sinn, Verstand,

die frische Luft und weites Land

mit Freude mich belohnen.

 

So will ich dafür dankbar sein.

Das Glück kommt meistens nicht allein,

ist ein Geschenk der Liebe.

Willkommen ist es jederzeit,

es hält sich gern im Herz bereit.

Ich wünschte, dass es bliebe.

 

Thomas Knodel

 

Bitte öffnen

 

Vielleicht macht dich nicht jeder Tag glücklich,

aber jeder Tag ist ein Geschenk an dich.

Öffne die Verpackung und lass dich überraschen.

Das Leben hat viele gute Möglichkeiten.

 

Thomas Knodel 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anfang Februar

 

Man hat das Gefühl, es wird etwas heller. 

Heut morgen, da war es mir so. 

Beim Gang aus dem Haus zur selben Zeit

da dachte ich plötzlich: Oh.

 

Ich hatte den Eindruck, der Baum vor dem Haus,

so unbelebt er auch ist,

hebt sich jetzt etwas vom Hintergrund ab

und wirkt nicht mehr ganz so trist.

 

Und auch der Abend kommt nicht mehr so früh.

Ein wenig länger ist Licht.

Zwei Spatzen schwatzten im Abendschein,

vielleicht dichten sie ein Gedicht?

 

Und wie ein Prophet wirkt der Baum und der Spatz,

und das Licht hat wieder mehr Kraft.

Und die Sehnsucht wächst nach Sonne und Grün,

nach Frühling und Leidenschaft.

 

Thomas Knodel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das wünsche ich dir zum neuen Jahr 

 

Möge Freiheit deine Schritte beflügeln

Licht dein Auge erhellen

Liebe dein Wesen durchdringen

Freundschaft dein Leben bereichern

Natur deine Sinne erfreuen

Weisheit deinen Verstand stärken

Musik deine Seele nähren

Wahrheit deine Ziele leiten

Möge Frieden dein Herz erfüllen

Thomas Knodel /2024

Gute Nachrichten

Und es waren Menschen in einer anderen Gegend
die kreisten um sich selbst 
und hüteten Tag und Nacht ihre Ängste
und der Engel des Herrn trat zu ihnen und sprach: 

Siehe, ich verkündige euch große Freude
Fürchtet euch nicht
Christus ist geboren
Freut euch
        
Und die Menschen ließen die Freude in ihre Herzen
Schauten sich in die Augen
Entwickelten Vertrauen zueinander
Teilten ihre Sorgen
Schrieben gute Nachrichten auf Facebook
Und konnten miteinander lachen

Und alsbald war da die Menge der himmlischen Heerscharen, 
die lobten Gott und sprachen: 
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden 
bei den Menschen seines Wohlgefallens. 

Thomas Knodel  / Weihnachten 2023 












Herbstfarben Blues 

Nun schickt der Herbst die Winde in die Bäume.
Bläst seinen Blues in braunem und in gelbem Moll.
Ein Blatt schwingt fallend sich in helle Höhen.
Es schwankt und sinkt und winkt dir etwas vorwurfsvoll.   

Am Morgen deckt ein grauer dichter Nebel 
Wald, Wiesen, Stadt mit seinem kühlen Schweigen zu.
Wer jetzt den Weg geht, wird ihn fast nicht finden,
und ganz verzaubert macht der Herbst sich zum Tabu. 

Am Mittag spielen Regen, Sonne, Wolken
ein Drama hoch am blaugraunassen Firmament.
Man anorakt sich ein, nimmt Wege kürzer,
und fühlt sich heute nicht sehr kompetent. 

Als wollte man den letzten Vers nun singen,
stimmt sich die Melodie in Moll zum Abschied ein.
Die Farben haben ihren Klang gefunden,
im traurig-frohen-bunten Stelldichein.

Thomas Knodel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gib der Überraschung
ihre Möglichkeiten:
 
Warte
ohne Erwartungen
gehe
ohne zu stolpern
atme
ohne zu denken
denke
ohne schwarz und weiß
danke
ohne zu zählen
liebe
ohne zu zögern

Thomas Knodel 







Unterwegs im Schwarzwald

Ich brauche nicht viel
Der Weg ist das Ziel: 

Die Augen zum Schauen
Die Ohren zum Hören
Die Schuhe zum Wandern
Den Apfel zum Essen
Die Zeit zum Verweilen 
Die Stille zum Wachsen

Ich brauche nicht viel
Der Weg ist das Ziel

Thomas Knodel 

Der Frühling zupft sein blaues Band

 

Der Frühling zupft sein blaues Band

zurecht und winkt durchs ganze Land.

Ein Maulwurf schaut von seinem Hügel,

die Lerche schwingt die zarten Flügel.

 

Wohl hundert Farben hat das Gras,

im Licht des Frühlings sieht man das,

und eine Schlüsselblume singt

in gelb und Dur es heiter klingt.

 

Der Schwarzdorn zeigt sich blütenrein,

ganz weiß will er im Frühling sein.

Ein Veilchen steht am Wiesenhang

und bebt vor neuem Lebensdrang.

 

Das Wasser in der Enz ist munter,

spritzt über Steine und taucht unter.

Frau Kröte trägt heut ihren Mann

weil der wohl selbst nicht hüpfen kann.

 

Ein Bauer holt den Traktor raus,

lädt Mist und fährt auf´s Feld hinaus.

Er schleudert ihn, es riecht nach Mist

auf´s Feld, weil Mist für´s Wachstum ist.

 

Ich hab mir das nicht ausgedacht,

was die Natur für Sachen macht.

Doch staunt´s in mir mit Aug und Ohren,

denn Frühling dringt in alle Poren.

 

Thomas Knodel

 

 

 

 

 

Guten Morgen

 

Decke aufschlagen

Füße aus dem Bett

Zweimal gähnen

Dieser Tag wird nett

 

Vorhang auf

Der Morgen rötet

Ohren spitzen

Ein Vogel flötet

 

Ab ins Bad

Das Wasser ist frisch

Ruckzuck fertig

Kaffee auf den Tisch

 

Heute ist heute

Der Tag ist jung

Einatmen, ausatmen

Mein Tag hat Schwung

 

Thomas Knodel 

Gedichte 

 

Du wirst staunen

 

Wirf dein Grübeln zum Fenster hinaus

Und du wirst staunen

Durch das offene Fenster

Weht  frischer Wind herein

Für neue Gedanken

Für den Mut zum Ja oder Nein

Für den fröhlichen Blick

Für das heitere Wort

Und die Lust

Neues auszu-probieren

 

Thomas Knodel 

 

Gedichte

Postkarten

Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten. 

 

Gustav Mahler

 

Weitere gezeichnete Postkarten findet ihr hier: 

Gezeichnete Postkarten

 

 

 

Lieder und Musik 

Unsere Lieder erzählen Geschichten.

Geschichten von Menschen und wie sie mutig werden.

Geschichten von der Zeit, wie sie war und immer wieder neu wird.

Geschichten aus der Zukunft und wie wir sie uns wünschen.
Geschichten vom Herz und welchen Takt es schlägt.
Geschichten vom Himmel und warum wir dort ankommen

 möchten, wo wir manchmal schon sind.

Liederalben

 

Weihnachten

 

Es begab sich aber zu der Zeit,

dass die Menschen Frieden

schafften untereinander

 

Sich in die Augen sahen

Gutes voneinander dachten

Vertrauen verschenkten

Frohe Botschaften twitterten

Herzlich miteinander umgingen

 

Und jeder fing bei sich selbst an

 

Da sahen sie bei Nacht Sterne am Himmel blinken

Machten Türen und Fenster auf und riefen einander zu

Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden in allen Landen

Heute ist uns die Hoffnung geboren

 

Thomas Knodel

 

 

Sommer am See

 

Es quakt ein Frosch am Ufer

Ein lauter grüner Rufer

 

Dann gibt’s noch die Libellen 

Die sich dazu gesellen

 

Und auch die Schmetterlinge

Sind heut ganz guter Dinge

 

Zwei Enten hört man schnattern

Und kurz darauf auch flattern

 

Die Wasserläufer laufen

Weil sie niemals ersaufen

 

Und mitten im Geflimmer

Schwimmt ganz entspannt ein Schwimmer

 

Taucht über und taucht unter

Und fühlt sich lebensmunter

 

Er zieht auf diese Weise

Im See gern seine Kreise

 

Ein jeder lebt hier selbstbewusst

Allein nach seiner Tageslust

 

Zu allem was man tut und mag

Spendiert der Frosch sein grünes Quak

 

Thomas Knodel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Entfalte dich

 

An jedem Morgen

Bekommst du

Etwas geschenkt:

Einen neuen Tag

 

Danke

Atme durch

Freue dich am Leben

Und entfalte dich

 

Thomas Knodel

 

 

Sieben Maireime

 

Neigst du leicht zur Schwärmerei,

schreibst du ein Gedicht im Mai.

 

Es ist fast wie Zauberei:

Alles wird ganz neu im Mai.

 

Blütenpollen leckt im Mai

Biene an der Akelei.

 

Schaut, ein Künstler ist der Mai,

malt die Blumen einwandfrei.

 

Wer begeistert singt im Mai,

singt sich meistens sorgenfrei.

 

Atme tief und du wirst high

von dem Frühlingsduft im Mai.

 

Und selbst in der Mongolei

freuen Mensch sich am Mai.

 

Thomas Knodel

 

 

Donnerstag, 24. Februar 2022

Elegie

 

Die dunklen Wolken ziehen durch die Lande.

Der Wind bläst stramm. Das Jahr ist auf dem Sprung.

Die Tage sind noch kurz, und die Girlande

der Faschingsnarren hat noch Schwung.

 

Doch das Helau klingt heute etwas bitter.

Der frohe Rausch ist diesmal nicht entkorkt.

Es scheint, der Wind bringt Regen und Gewitter.

Die rote Nase ist bereits entsorgt.

 

Trotz kalter Winde glühen Transistoren.

Der Bildschirm flackert, und ein Schrecken lähmt den Raum.

Wie Lügner frech und gänzlich unverfroren

die Wahrheit biegen. Aus der Traum.

 

Und ein Despot tritt alle Rechte nieder,

schickt junge Männer in den Panzern an die Front.

Wann blüht der Frieden wieder wie der Flieder,

und weiter geht es hinterm Horizont?

 

Man sieht die Mutter, und sie trägt zwei Taschen.

Ihr Kind hat einen Rucksack aufgesetzt und weint.

Sie wissen nicht, was wird sie heut noch überraschen.

Sie wissen nur: Im Rücken steht der Feind.

 

Wo man in Frieden lebt, da brennen Kerzen.

Sie stehen jetzt im Fenster und sie schenken Licht.

Das gilt als Nachricht und als Botschaft in die Herzen:

Wo Licht ist, stirbt die Hoffnung nicht.  

 

Die Winde wehen stark in diesen Zeiten.

Wenn Macht und Wahnsinn schrill sich präsentiert.

Lasst die Gedanken über Grenzen gleiten,

dass Freiheitshoffnung nicht gefriert. 

 

Thomas Knodel 

Lade das Glück ein

Acht Experimente für ein neues Jahr

 

Mach dich auf den Weg

und lass deine Angst links liegen.

 

Schau voraus

und stolpere nicht über Dinge, die schon hinter dir liegen.

 

Bleib neugierig.

Das Leben hat auch angenehme Seiten.

 

Öffne die Augen,

und entdecke die Freundlichkeit unter den Menschen.

 

Hüpfe auf dem Weg zum Bäcker.

Deine Mitmenschen werden sich darüber freuen.

 

Verschenke immer wieder

Zeit und Aufmerksamkeit an andere.  

 

Sei für Zufälle aufgeschlossen.

Sie machen das Leben interessant.

 

Zünde eine Kerze an.

Öffne deine Tür.

Wie um ein Lagerfeuer sammeln sich

Menschen und gute Gedanken.  

 

Thomas Knodel / Monatsgedicht zum Januar 2022 

Sammle

für die kalten Wintertage

in deinem Glücksalbum:

 

Ein feuerrotes Herbstblatt

Die Wärme der Mittagssonne

Den Geruch des reifen Apfels

Einen Rosmarinzweig für deinen PC Arbeitsplatz

Die Fülle von Erntedank in deiner Erinnerung

Ein saftig grünes Kleeblatt

Eine Nase voll würzigem Herbstwaldduft

Ein liebes Wort um es weiter zu schenken

Ein kleines Klimbim

Einen Streichel

Ein Wow

Die Aufmerksamkeit für kleine Wunder

Und ein bisschen Dankbarkeit

 

Thomas Knodel 

Was ich heute gelernt habe

 

Ich habe mir selbst eine Freude gemacht

Und habe heute an mich gedacht

 

Bin pünktlich in die Pause gekommen

Hab mir mehr Zeit für Kaffee genommen

 

War eine Weile ganz pflichtvergessen

Und fand das heute sehr angemessen

 

Hab einen Schmetterling auf den Rosen bestaunt

Schwebte vor Leichtigkeit und gut gelaunt

 

Ich ging spazieren mit Blick in das Tal

So wünsch ich mir das noch hundertmal

 

Ich atmete ruhig, mal ein und dann aus

und fühlte mich ganz in mir zu Haus

 

Ich sah die Sonne und später den Mond

und denke

So hat der Tag mich heute belohnt

 

Thomas Knodel 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verwandlung

 

Wie gut der Schlaf

Wenn deine Welt ins Vergessen sinkt

und sich das Hupkonzert des Tages auflöst

 

Ruhe, Schwere und Wärme

stellen die Ampel auf grün

und  du gleitest sanft hinein

ins Land der Träume

und Entdeckungen

 

Der Kopf wird zum Theatersaal

und lässt Gedanken auf Klippen tanzen

im Tohuwabohu der Phantasien

 

Reife rote Äpfel fliegen

vom Baum zu den Sternen

und Bäume erzählen lange Geschichten

vom guten Leben

 

Die Thrombosen in den Hirngespinsten

lösen sich langsam auf

und du sinkst hinein

in die Wahrheiten

deiner ungelösten Fragen

 

Die Bauarbeiter deiner Seele

krempeln die Ärmel hoch

und starten ihre nächtlichen Reparaturversuche

 

Bunte Träume spendieren hin und wieder

Weisheiten und Erkenntnisse wie reife Früchte

und du schwebst  schwerelos

in Musik und Klängen

 

und manchmal verwandeln sich

Wunden in Wunder

 

Wie gut der Schlaf

 

Thomas Knodel 

Ermutigungen zum neuen Jahr 2021: 

 

Das wünsche ich dir:

Dass Kaffeeduft morgens die Nase flaniert
Man manchmal gern Neues ausprobiert

Und zuversichtlich den Tag beginnt
Sich Gutes für sich und den andern ersinnt

Vertrautes dir wieder Vertrauen gibt
Man Lachen und Singen immer noch liebt

Den Gang durch die Wiesen und Wälder genießt
Den Blick in die Nähe und Weite erschließt

Sich täglich übt in Dankbarkeit
Das macht das Herz ein bisschen weit

Das alles und noch reichlich mehr
Wünsch ich dir sehr

Thomas Knodel

(Monatsgedicht zum Januar 2021) 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Corona und der Stern

 

Auch wenn alles anders ist,

es bleibt doch

die Kerze

der Stern

die Krippe

das Kind

die Hoffnung

das Erstaunen

die irrende suchende Zuversicht

vielleicht das zaghaft gesungene Lied

und die Liebe.

 

Thomas Knodel 

(Monatsgedicht zum Dezember 2020)

Goldener Oktober

 

Du bist so Zinnober

Oktober!

Du zeigst dich so Zimt.

Du hast dich bestimmt

Seit dem Frühling darauf

getrimmt.

 

Thomas Knodel











Alles im Fluss 

Ruhig fließt der Fluss
Lichtfleckenglanz
Schattengesäumtes Ufer
Wasserpest in langen dichten Zöpfen
Prachtlibellen sumsen um Schilf und Blüten

Tiefes Wasser grün und glasig
Wassserflöhe gehen darüber spazieren
Am dunklen Ufersaum ein Eisvogel 
Diamantengeglitzer
zisch und weg

Schwimmbrille festziehen
Zehenprobe
Luft saugen
Eintauchen
Im kraftvollen Schwimmzug unter Wasser
gegen die leichte Strömung
Arme durchziehen, 
den Körper strecken

Traumgleich untertauchen 
Grüne Welt 
Aromen von Algen und Moder
In der Nase und auf den Lippen 
Karpfen und Hecht
Bitterling und Stichling
Nutria und Ringelnatter
Tote Äste 
Wurzelgeflechte 
Lichtreflexe dringen ein wie Scheinwerfer 
Schwebende schwingende Pflanzen
Tanzende Käfer
Wasserasseln
Luftblasen steigen nach oben 
Schneckenegel saugen am Stein 
Ein Flusskrebs wandert
Instinkte spüren 
zwischen Neugier und Angst

Luft 
Auftauchen
Gierig einatmen

Zwei Störche segeln elegant über der Aue
Alles im Fluss 

Thomas Knodel 


Sommer-Früchte-Wandern 

Habe im Vorübergehen  
einen Brombeerstrauch gesehen.  
Sommersonnig prall und blau.
Aufgereiht war Beer an Beere,
Jahr für Jahr gibt´s hier  Premiere,
wie bei einer Modenschau 

Mit Gelüsten und auf Zehen
durch den Busch für´s Wohlergehen,
bog ich mich mit Arm und Bauch 
durch den Lecker-Schlecker Strauch.
Zwischen Dorn und rauhem Blatt
aß ich mich an Beeren satt. 

Weiter im Vorübergehen,
es war nicht zu übersehen,
lachten Zwetschgen an dem Baum,
bissfest, lila und ein Traum.
Pflückte eine Handvoll mir,
wandre weiter dann von hier.

Ich entdeckte Mirabellen, 
Bäume, die fast überquellen!
Übern Zaun bog sich ein Ast,
grade so wie´s für mich passt.
Und sogar noch Renekloden
wurden reichlich angeboten. 

Danke, das war wirklich lecker!
Spürte mich als Fruchtentdecker
dieser wunderbaren Gaben,
die wir hier im Sommer haben.
Bleibt mir noch der Wunsch zu sagen
jetzt in diesen Hitzetagen: 
Hunderttausend Tropfen Regen 
wären heute noch ein Segen!

Thomas Knodel 

Ob wir das je begreifen?

 

Die Rasenmäher toben,  

der Frühling ist jetzt da. 

Wir tragen Sonnenbrillen

und reden schon vom Grillen

unter der Pergola.

 

Wir machen gerne Pläne 

und schwingen uns auf´s Rad.

Der erste leichte Sonnenbrand

hat sich bis abends eingebrannt.

So ist das  - in der Tat.

 

Es schwirren die Insekten,

es sirrt die ganze Luft.

Selbst die Gedanken schwirren,

ich kann mich doch nicht irren,

dass jetzt der Frühling ruft.

 

Die Bäume tragen Blüten.

Wie schön, der Mai ist da!

Wie alle Dinge reifen,

ob wir das je begreifen?

Im Frühlingsfallera.

 

Thomas Knodel 

Monatsgedicht zum April und Mai 2020

Wir schaffen das​

Teste dich selbst.
Das kriegst du doch hin:

5 Minuten nicht im Gesicht reiben
Mit den Fingern weg bleiben
Konzentrieren
Nicht mit den Fingern die Viren rumschmieren Bitte nicht jucken Bitte nicht kratzen

Nicht mit den Händen die Nase anfassen
Am besten die Hände in den Taschen lassen Bitte nicht in den Ohren bohren Viren rumoren und sind verschworen

Und Hände bitte gründlich waschen
Raus aus den Taschen
Rein in das Becken
Mit Kernseife erst mal die Viren erschrecken Die ganze Korona niederstrecken
30 Sekunden seifen und reiben
Keime vernichten und Keime vertreiben

Und bitte Hände desinfizieren,
Zwischen den Fingern das Zeug einmassieren Beim Einkaufen gleich mal ausprobieren

Bitte nicht niesen, bitte nicht husten
Bitte nichts in die Umwelt prusten
Hast du die Maske immer dabei
Hör auf mit der dauernden Nörgelei

Du weißt doch:
Ein bisschen Wille und Konzentration.
Dann schaffst du das schon!

Thomas Knodel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

OSTERN

 

Suche das Zeichen

das dein Vertrauen stärkt

 

Übe die Kraft

die sich das Gute merkt  

 

Lebe den  Blick

der in die Tiefe geht 

 

Traue der Hoffnung

die wieder aufersteht 

 

Schenke die Liebe

die dir im  Herzen klingt

 

Spüre die Freude

die von der Liebe singt

 

Atme die Luft

in der die Freiheit schwingt

 

Thomas Knodel 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Abendstern am Himmel steht

(Melodie: „ Auld Lang Syne“ oder: „Nehmt Abschied, Brüder…“

 

1.Ein Lied des Lebens klingt im Kreis, 

stimmt in das Lied jetzt ein.

Wir spüren, was uns hält und stärkt,

wer singt, ist nicht allein.

 

Refrain:

Der Abendstern am Himmel steht,

lass diesen Tag nun ruhn.

Wir legen, was uns treibt und müht,

in Gottes Hand und Tun.

 

2.Der Tag war lang, es kommt die Nacht

mit ihrem dunklen Kleid,

schenkt Ruhe und Gelassenheit

im Treiben dieser Zeit.

 

3.Wir danken jetzt  für diesen Tag,

für Frieden, der uns hält,

Gemeinschaft, Liebe und Vertraun

im Wandel dieser Welt.

 

4.Nach jeder tiefen Nacht kommt stets

ein Morgen neu ans  Licht.

Wir leben doch von Tag zu Tag

von dieser Zuversicht.

 

 

Text: Thomas Knodel / www.dieknodels.de

Melodie: Aus Schottland vor 1687,  bekannt als „ Auld Lang Syne“ oder: „Nehmt Abschied, Brüder…“ 

 

Tausend Sterne

 

Ich hätte ganz gerne

Tausend Sterne

Die möcht ich verschenken

Und heut an dich denken:

 

Der erste bringt Kraft für das neue Jahr

Der zweite putzt alle Sorgen klar

Der dritte gibt Freude für jeden Tag

Der vierte bringt Frieden, den ich so gern mag

Der fünfte blitzt Neugier ins Leben hinein

Der sechste sagt: Lass uns mal lustig sein

Der siebte putzt Augen und Ohren aus

Der achte sagt Danke und gib mal Applaus

Der neunte schöpft Licht aus Nacht und Morgen

Den zehnten würde ich mir gerne selber borgen

Den elften und  zwölften und so weiter

Ach hol ihn doch selbst von der Himmelsleiter.

 

Am besten ist es

Du verschenkst ihn gern

Dann leuchtet im Herzen ein weiterer Stern.

 

Thomas Knodel - Gedicht zum neuen Jahr 

Außer Kontrolle

 

 

 

 

 

Sorgenfalten verlassen das Gesicht

Das Herz weitet sich

Die Liebe hüpft über und über

Türen werden geöffnet

Ochs und Esel

sind im Wohnzimmer willkommen

Männer singen

Das Kind in der Krippe staunt

Joseph ist zärtlich

Maria schweigt

Friede atmet durch

Das Leben verteilt Geschenke

Der Stern blinkt im Dreivierteltakt

Weihnachten ist angekommen

 

Thomas Knodel  Dezember 2019 - Weihnachten 2019

 

 

 

 

Augenglück

 

dein Lachen macht mich froh

heitert mich an

belebt mich

Leben kann so schön sein

 

Und wenn ich in deine Augen sehe

Blitzt das Glück in mich hinein.

Danke

 

Thomas Knodel 

Das Geschenk

 

Manches lässt sich nicht begreifen,

wächst und nimmt sich seine Zeit.

Was du liebst wird in dir reifen

und liegt als Geschenk bereit.

 

Vielleicht wird dein Herz dann größer

und die Ohren klar und hell.

Wirst vielleicht ein Herz dir fassen

und dich neu berühren lassen

mit dem Ja zu diesem Quell?

 

Leicht will es dich dann berühren.

In der Leichtigkeit liegt Kraft.

Will dich gern zu Neuem führen,

Gegenwärtig kannst du spüren

was es Frohes in dir schafft.

 

Thomas Knodel 

 

 

 

Wundern im Kopf

 

Im Kopf ist alles fern und nah,

mal bin ich hier, mal bin ich da.

Mal bläst der Wind mir ins Gesicht,

mal suche ich mein Gleichgewicht.

Mal staune ich und atme tief,

mal fühle ich mich attraktiv.

 

Im Kopf ist alles nah und fern

und manchmal rund und insofern

kann ich dort über Berge springen,

auf Wolken sitzen und dann singen.

Kann mit dem Rad nach Hamburg fahren

und mir das Fliegen so ersparen.

 

Im Kopf ist alles fern und nah

und manchmal auch et cetera.

Die Zukunft ein Gedankensprung,

und jeder Frühling hält mich jung.

Und wenn es regnet bleibt er dicht,

soviel zum Thema Zuversicht.

 

Im Kopf ist manches transzendent,

die Gegenwart ist existent.

Und jeder Augenblick vergeht

so wie der Blütenstaub verweht.

Doch wundert es mich manches Mal,

ich bin zufrieden – sehr  genial.

 

Thomas Knodel

 

Das wünsche ich dir

 

Ich wünsche dir ein frohes Herz

Dreimal mehr Liebe als Kommerz

 

Beim Aufstehn morgens frische Kraft

Und eine kleine Leidenschaft

 

Für den, der´s braucht, ein gutes Wort

Das exportiert sich weiter fort

 

Vertrauen, das dir Tiefe schenkt

Den Menschen, der gern an dich denkt

 

Dass manchmal Stille in dir ruht

Die zaubert man nicht aus dem Hut

 

Und Leichtigkeit mit Kling und Klang

Für deinen inneren Gesang

 

Zum Tun und Lassen Gottes Segen

Das wünsch ich dir auf allen Wegen

 

Thomas Knodel

 

 

Seltsame Augenblicke

 

Ich schwinge mich aufs Rad

Die Welt ist still geworden

Blätter winkten mir lustig zu und

Klatschen Beifall an die Zweige

Blütendüfte schmeicheln meine Nase

Grillen zirpen in trockenen Wiesen

Ameisen trippeln engagiert um ihren Bau

Spatzen und Lerchen trällern mir ein Lied

 

Die Straßen sind leergefegt

Einsame ältere Damen führen ihre Puschelhunde Gassi

Ein menschenleerer Bus tuckert einsam von Ort zu Ort

Der Dieselpreis sinkt

Kinder rollern mit Skates durch die Straßen

Ein Liebespaar schnipst Steinchen in die Enz.

Tooor!

 

Ich missachte rote Ampeln

Radle mitten auf der Straße

Atme kräftig durch

Genieße den Augenblick

 

Zwei erstaunliche Stunden liegen

sanft und ruhig über dem Land

Besondere Zeit

Seltsame Augenblicke

 

Sonntag, 17. Juni 2018

17.00 Uhr

WM

Deutschland – Mexiko

Der Gewinner steht fest:

 

Thomas Knodel 

Das Glück

 

Wir suchen das Glück

und rennen hin

Wir suchen das Glück

und rennen her

Wir suchen das Glück

und vermissen es sehr

 

Es hat sich versteckt

an einem Ort

und kann sich verwandeln

in ein Wort

 

Kann überall sein

passt überall rein

 

Wird belächelt

und gemieden

 

Vielleicht heißt es einfach:

Ich bin zufrieden.

 

Thomas Knodel 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Experimente für das neue Jahr

 

Als sie die Komfortzone

des Lebens verließen,

waren sie plötzlich wie vom Eise befreit.

So könnte das Leben sein,

dachten sie.

 

Sie fingen an zu springen,

sangen Lieder,

klatschten in die Hände,

lachten laut,

tanzten,

und einer machte vor Begeisterung

einen Kopfstand.

So könnte das Leben sein,

dachten sie.

 

Dann gingen sie wieder nach Hause.

Telefon, Kalender und Internetverbindung.

Alles gut.

Aber in stillen Augenblicken fingen sie an zu träumen…

 

Thomas Knodel 

Herbst

 

Nun blättert uns der Herbst die Fakten wieder hin.

Er streut die Straßen und die Wege voll mit Laub.

Für alle Kehrmaschinen macht die Arbeit Sinn.

Und gibt es eine Walnuss, ist sie meistens taub.

 

Die Schlepper brausen über´s Feld und fressen

den Mais, der bald in Biogasanlagen gärt.

Und Äpfel kann man dieses Jahr vergessen,

weil die Natur uns auch nicht immer Glück gewährt.

 

Dann kommt ein Sturm. Er rüttelt an den Bäumen.

Die Isobaren liegen heute dicht bei dicht.

Der Wettermann will diesmal nicht versäumen,

vor dem Orkan zu warnen, wenn er spricht. 

 

Wer kommt da aus der Schule? Ja, die Kinder.

Die Ahornblätter fliegen  auf, so macht es Lust!

Herr Müller schreit und sieht die kleinen Schinder.

„Mein Kehrdiplom! Mein Haufen Blätter! Frust!“

 

Frau Maier führt den Hund allein spazieren.

Im letzten Herbst verlor sie ihren guten Mann.

Doch manchmal geht sie in Gedanken dann flanieren,

und spürt sich gern zu dritt, so dann und wann.

 

Man zieht die Jacken an, wenn  bunte Blätter fallen.

Der Wind bläst frischer und er bläst mir in den Sinn.

So schnell vergeht ein Jahr, und wenn bald Korken knallen

wird auch das neue Jahr mir wieder zum  Gewinn?

 

Die Vögel ziehen Bilder in den Lüften,

sie üben engagiert für ihren weiten Flug.

Auch ich genieß den Herbst mit seinen Düften

und fliege mit, ich hab noch nicht genug.

 

Thomas Knodel 

 

Das will ich mir erträumen

 

Das will ich mir erträumen,

dass alles besser wird.

Dass jeden Tag ein Engel

durch alle Lande schwirrt.

 

Dass er mit seinem Lachen,

mit froher, sanfter Hand,

die Herzen uns verwandelt

in jedem weiten Land.

 

Dass jeden Tag die Kinder

auf diesem großen Ball,

genug zu essen haben,

ja, das auf jeden Fall.

 

Dass allen wilden Kriegern,

die Knarre wird zum Brot,

und Schokokugeln fliegen

statt Pulver und statt Schrot.

 

Und keiner zündet Bomben

und denkt nicht mal daran,

weil man durch Bombenlegen

die Welt nicht bessern kann.

 

Weil Geiz und Gier verschwinden

in dieser alten Welt,

kann alles neu entstehen

hier unterm Himmelszelt.

 

Und viele große Leute,

mit Hypo und Finanz,

polieren ihre Herzen

und kriegen Resonanz.

 

Der Engel kommt geflogen,

verwandelt Herz und Geist,

und spendet neue Hoffnung, 

die in die Zukunft weist.

 

Und jeder ist zufrieden

und teilt den Frieden aus.

Und weil ein jeder mithilft,

kommt er in jedes Haus.

 

So träum ich von dem Engel,

der gern sich selbst verschenkt,

und täglich dann auf´s Neue

an unsren Frieden denkt.

 

Thomas Knodel 

Es fliedert mein Gemüt

 

Hört, wenn der Flieder wieder,  

die Nasenflügel weckt,

dann klingen Frühlingslieder

und jedes Schleckeis schmeckt.

Nun öffnen wir die  Fenster,

die Sonne schenkt uns Licht.

Es schwinden die Gespenster

aus Winter, Kälte, Gicht.

 

Noch früh die Nebel liegen

dicht über Berg und Tal,

und alles ruht verschwiegen

im stillen Ritual.

Dann bricht mit  Kraft und Wonne,

die Sonne tief hinein

und teilt des Nebels Schweigen

mit Sonnenglitzerschein.

 

In Gärten und in Wiesen

zeigt sich, was alles blüht.

Die Knospen an den Bäumen,

es fliedert mein Gemüt.

Nicht nur die Frommen jauchzen,

wer Stimme hat, stimmt ein:

Die Bienen und die Vögel,

Frau Müller und Herr Klein.

 

Die Radler treten fröhlich

mit Lust in das Pedal.

Sie suchen neue Ziele

und finden das genial.

Sie folgen ihrer  Neugier,

was doch die Welt verschenkt!

Am Abend sind sie müde

wenn jeder heimwärts lenkt.

 

Ich staune, wie der Maien

sich wieder präsentiert.

Greift tief in unsre Seele

und gibt sich talentiert.

Wer Augen hat zu sehen,

der stimme froh mit ein:

Die Bienen und die Vögel,

Frau Müller und Herr Klein.

 

Thomas Knodel 

 

Tipp:

Der Text ist singbar auf die Melodien:

- Komm, lieber Mai und mache…

- Nun will der Lenz uns grüßen…

- Wie lieblich ist der Maien…

 

Du bist so geduldig

 

Du

bist so geduldig Papier

Ich

klatsche Worte auf deine Oberfläche

leere Buchstaben darüber

breche Gedanken auf

lasse Ideen wie rohe Eier platzen

beschwere dich mit langen Protokollen

bemale dich mit fettem Edding

dokumentiere mein Leben

bemale dich mit bunten Farben

werfe dich ungefragt weg

nummeriere dich

loche dich gewaltsam

presse dich in Leitz Ordner

verrate dir meine Träume

knülle dich zu Kugeln

lese Gernhardt, Hesse und Psalm 23 auf dir

beschmiere dich beim Frühstück mit Marmelade

vertraue dir Geheimnisse an

unterschreibe eine Patientenverfügung

kritzle ein Gedicht auf deinen blassen Bauch

erzähle dir von der Liebe

und falte dich zu einem kleinen Flieger

 

Thomas Knodel

 

 

Täglich zu lernen

 

Das will ich immer wieder lernen:

Hoffen

und meine Phantasie darin üben.

Lieben

und jeden Tag neu damit anfangen

Vertrauen

und es immer wieder fröhlich verschenken.

 

Thomas Knodel 

 

 

Das kleine Glück

 

Das große Glück,

die kleinen Glücke,

die wünsch ich dir für´s neue Jahr.

Dass kleine Glücke dich beglücken

und immer wieder neu entzücken.

Das große Glück?

Ich hab´s vergessen,

das ist wohl einfach zu vermessen…

 

Thomas Knodel 

 

Wunderbar

 

Wunder kommen manchmal leicht daher,

biegen um die Ecke

und sagen freundlich „Hallo“.

 

Wunder haben manchmal Geduld,

setzen sich hin und sagen:

Jetzt erzähl mal.

 

Wunder reichen dir nach einem Streit die Hand,

schauen dir in die Augen

und können verzeihen.

 

Wunder sehen die Welt mit offenen Augen,

malen das Lachen

und loten die Tiefe aus.

 

Und selbst, wenn es kein Wunder war,

ist das nicht einfach wunderbar?

 

Thomas Knodel 

 

Größer als das Fenster

Der Blau ist groß aber fröscher als die Nudeln im Schwarzwald

Der Grün ist blau, aber höscher als die Puber in Schweden

Die Hell ist lil, aber lüber als die Laber in Hullen

Die La ist bi, aber  sober als die Baber in Sill

Das Lo ist to, aber mimmer als das Nof in Bu

Das Ki ist no, aber humer als das mo in no

Die Welt ist größer als das Fenster, das du ihr öffnest

 

 Thomas Knodel 

 

Buchstabenfasching

 

Er hat sich einfach wegeduckt,

beim Duck hat er ganz leicht gezuckt.

So wude er schnell übesehn

und kann jetzt hier spaziren gehen.

 

Vermulich schleicht er duch den Text 

man siht ihn nicht, es ist verhext.

Lät ganz gmein, Buchtaben ein

in den Verschwindibusverein.

 

Palim-Palam da tanzn sie,

man siht, es get doch irgendwi.

Und kreatv wrd  jeds Wot

Nimt man ihm eifach etas fot.

 

So wid was Neus  jezt kreirt,

du has es nu no nich probirt.

Mußt auh dic selber nict vedren,

weil nur die Narren das  verstehn.

 

Thomas Knodel

 

 

Zum neuen Jahr 2015 

 

Komma

 

Lebe das Komma im Leben Komma

Übe dich in kleinen Pausen Komma

Trenne die Haupt- und Nebensätze im Laufe eines Tages Komma

Erlebe das Jetzt und das Nachher Komma

Das Tun und das Lassen Komma

Das Aufstehen und das Hinsitzen Komma

Das Lesen und das Weiterlesen Komma

Und wenn dir alles zu viel wird Komma

Setze einen Punkt

 

Thomas Knodel 

 

Vielleicht bist du ein Sonntagskind?

Das wünsch ich dir:

Den grünen Zweig im Herzen tragen,

und täglich deine Schritte wagen.

Mit Neugier einen Tag beginnen,

sich auf das Einfache besinnen.

Mit Hoffnung Grenzen überwinden.

Und Glück, das Neue dort zu finden.

Für helle und für dunkle Zeiten

die Menschen, die dich gern begleiten.

Und deine Nase froh im Wind.

Vielleicht bist du ein Sonntagskind?

 

Thomas Knodel

Monatsgedicht zum September 2014

 

Wie gut, dass es die Nacht gibt


wenn du schlaff in bunte Träume fällst,
wenn Schmetterlinge leicht dich tragen
und du an Felsen klettern kannst. 

 

Wie gut, dass es die Nacht gibt,
wenn du entspannt in Träumen träumst.
Wenn im Simsalabim der Gedanken
sich Neues spinnt und Wasser aufwärts fließt. 

 

Wie gut, dass es die Nacht gibt,
wenn du dich ganz vergessen hast.
Dein Atem noch dein  Leben zeigt
und warm und ungestört der Körper ruht.  

 

Wie gut, dass es die Nacht gab,
wenn das Kino im Kopf die Vorstellung beendet
und du gestärkt und überrascht den neuen Tag beginnst. 

 

Thomas Knodel

Der kleine Schweinehund

 

Mein Haustier lebt jahrein, jahraus

ganz treu bei mir in meinem Haus.

Meist hält er sich im Hintergrund:

Mein kleiner bunter Schweinehund.

 

Er läuft bei mir an langer Leine

und sagt mir gerne, was ich meine. 

Er rät mir zu, gibt auf mich acht,

so fühle ich mich gut bewacht.

 

Schon morgens brummt er in dem Bett:

„Komm, bleib doch noch, es ist so nett“.

Und sag ich dann: „Nein, ich muss raus!“

Dann schmollt er stundenlang vor´m Haus.

 

Oft hab ich ziemlich viel zu tun,

die Arbeit lässt mich selten ruhn.

Da kommt er nach dem Mittagsmahl

und spricht zu mir ganz kollegial:

 

„Entspann dich, Junge, ruh dich aus,

ein bisschen Ruhe hilft durchaus.

So bleibst du  fit und bist gesund,

das rät dir jetzt dein Schweinehund“.

 

Ich weiß nicht aus, ich weiß nicht ein,

ich sollte überall jetzt sein,

und schimpfe auf den Schweinehund,

da meint er treu und brav und bunt:

 

„Was du nicht heute kannst besorgen,

das mach doch locker einfach morgen.

Die Arbeit hüpft dir nicht davon,

sie ist kein Frosch, nun glaub das schon!“.

 

So geht´s bei mir tagaus, tagein,

der kleine Kerl bewacht mich fein.

Hab ich mal keine Lust?  Na und!

Dann schieb ich´s auf den Schweinehund.

 

Thomas Knodel

 

 

 

 

Kleine Erkenntnis

 

Ich fühle mich so seltsam leicht

nach Urlaub und Erholen.

Wie wenig man doch meistens braucht

mit Stiefeln an den Sohlen.

Mit Äpfeln, Wasser, einem Brot

und einem Ziel im Angebot.

 

Fast ist das wie ein bisschen Herbst,

wenn bunte Blätter sinken,

wenn sich die Wälder schminken,

dem Wandel anvertraun

erleichtert in den Himmel schaun.

 

Bricht dann der Alltag wieder ein,

bewahre ich das still und fein.

 

Thomas Knodel

Monatsgedicht September 2013

 

 

Verwandlung

Was du liebst
das wirst du werden.
Finde, was du bist auf Erden.
Was du liebst,
macht sternengleich
dich mit deinem Lieben reich.

Thomas Knodel 
 
 

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Thomas Knodel

Monatsgedicht März 2013

Feinsinnige Lieder zur Gitarre  

Kunsträume

Träume einfangen

In der Natur fühlen wir uns so wohl, weil sie kein Urteil über uns hat. 

Fr. Nietzsche 

Postkarte

 

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